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© Bühnenwölfe |
Der Bürger als Edelmann nach Molière Monsieur JOURDAIN ist neureich, selbstgefällig, eitel und fasziniert vom Adel. Zu gern wäre er selbst adlig, aber dazu fehlt ihm neben Herkunft und Titel auch die höfische Bildung. Als sich JOURDAIN in die Baronin DORIMÈNE verliebt, beschließt er Versäumtes nach zu holen und nimmt Unterricht in Tanzen, Fechten, Musik und Philosophie. Die Bekanntschaft mit der Baronin soll der Marquis DORANTE vermitteln. Doch der ist selbst hinter der Schönen her und handelt im eigenen Interesse. JOURDAINs Tochter LUCILLE dagegen ist glücklich in CLÉONTE verliebt. Nur der Standesdünkel ihres Vaters steht der Ehe noch im Weg. CLÉONTE und sein gerissener Diener greifen deshalb zu einer List...Mit gnadenloser Komik stellt Molière in seiner Komödie die Überheblichkeit des neureichen Bürgertums an den Pranger. Er traf damit die soziale Schicht, deren Werte Europa bis heute prägen. Die Bühnenwölfe zeigen das komödiantische Spektakel mit neuer Musik. Hintergründe Das
Jahr 1670 stand ganz im Zeichen ununterbrochener Zerstreuungen und
Festlichkeiten in den verschiedenen Residenzen des Königs. Molière
erhielt den Auftrag, für ein Fest eine Komödie zu schreiben, in der
unbedingt Türken vorkommen sollten. Dies
hing damit zusammen, dass der König im vergangenen Herbst in Versailles
den türkischen Gesandten Soliman-Aga nebst Gefolge empfangen hatte. Die Türken
mussten sehr lange warten und wurden dann in der mit übernatürlicher
Pracht ausgestatteten Galerie des Neuen Palais empfangen. Der König saß
auf dem Thron, und seine Kleidung war mit Brillanten für vierzehn
Millionen Livres geschmückt. Aber
der erfahrene Diplomat Soliman-Aga verblüffte den französischen Hof
mehr, als man ihn hatte verblüffen wollen. Er setzte eine Miene auf, als
trüge in der Türkei jedermann Brillanten für vierzehn Millionen Livres
auf seiner Kleidung. Überhaupt ließen sich die schlauen Türken in
keiner Weise beirren. Auf
diese Weise kam das Stück Der Bürger als Edelmann zustande. Hauptperson
war der Bürger Jourdain mit seiner fixen Idee, Aristokrat zu werden und
der gehobenen Welt anzugehören. Molières Plan war großartig und
geistreich. Außer Jourdain tritt ein Graf Dorante auf. Die Feindschaft
des Adels auf Molière musste sich sehr verstärken, denn dieser Dorante
ist als ehrloser Gauner und seine Geliebte, die Gräfin Dorimène,
bestenfalls als zweifelhafte Person dargestellt.
Hier sehen Sie Fotos von der Aufführung am 08.03.2008
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